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Doppelsieg für den Neuseeländer Abflug von Nikolay Martsenko löste Safety Car Phase aus Das erste von sieben ADAC Masters Weekends eröffnet am Osterwochenende die Motorsportsaison in Deutschland - und der ATS Formel-3-Cup ist selbstverständlich dabei. In der Motorsport-Arena Oschersleben wartet ein volles Formel-3-Feld auf die Zuschauer. Spannung ist angesagt, in Deutschlands schnellster Formel-Rennserie. Wenn am Ostersonntag und Ostermontag die ersten beiden von 18 Saisonrennen im ATS Formel-3-Cup gestartet werden, gibt es wohl schon eine vorsichtige Einschätzung, wer zum Favoritenkreis zu zählen ist. Viele Augen werden auf die Neulinge gerichtet sein. Auf Richie Stanaway beispielsweise, der wie Patrick Schranner aus dem ADAC Formel Masters aufgestiegen ist - der Neuseeländer als amtierender Champion, der Deutsche als Vizemeister. Wie wird sich Tom Blomqvist in seinem ersten Formel-3-Jahr schlagen? Von Hause aus sollte der Brite eine Menge Potenzial mitbringen, schließlich trägt sein Vater Stig den Titel eines Rallye-Weltmeisters. Insgesamt haben 2011 neun Rookies den Mut, in den anspruchsvollen Formel-3-Sport einzusteigen. Sie treffen auf eine Schar hochmotivierter Formel-3-Kenner, die in diesem Jahr den Durchbruch und den Aufstieg schaffen wollen. Auf den Dänen Marco Sörensen zum Beispiel, der bereits im Vorjahr auf sich aufmerksam machen konnte, oder auf Nikolay Martsenko, der trotz seiner zarten 17 Lebensjahre bereits ein Jahr Formel 3 hinter sich hat. Einer der ganz erfahrenen Piloten, mit dem in diesem Jahr zu rechnen ist, heißt Markus Pommer. Der gebürtige Heilbronner absolviert sein drittes Formel-3-Jahr und weiß: „Jetzt muss es klappen. Ich fühle mich gut gerüstet, ein Wörtchen um den Titel mitreden zu können.“ Schaut man auf die Liste der Fahrernamen, so kommen gut und gerne zehn Piloten in Frage, die man auf der obersten Stufe des Siegerpodestes sehen könnte. Und wer weiß, vielleicht entscheidet sich der Titelkampf wie im Vorjahr auch dieses Mal erst beim Finale, das am ersten Oktober-Wochenende in Hockenheim steigt. Zwei Tage vor der Saisoneröffnung zeigten die Rookies in der Motorsportarena Oschersleben den Etablierten schon mal die Zähne: Stanaway belegte fast die kompletten drei Teststunden über den ersten Rang vor seinem Teamkollegen Hannes van Asseldonk. Rang drei sicherte sich Tom Blomqvist vor Klaus Bachler. Erst auf dem vierten Platz taucht mit Marco Sörensen ein Formel-3-Cup-Wiederholungstäter auf. Bewährtes hat im ATS Formel-3-Cup Bestand: zwei 30 minütigen Trainingssitzungen folgen zwei 30-minütige Sprintrennen. Yokohama liefert wie gewohnt die Reifen, ATS die leichten Aluminiumräder. Volkswagen Motoren sind bei elf Monoposti verbaut, fünf haben Mercedes Triebwerke im Heck. Hinzu kommen 2-Liter-Aggregate von Opel und der exklusive OPC Challenge. Das freie Training des ATS Formel-3-Cup fand am Samstagnachmittag von 14.25 Uhr bis 15.10 Uhr statt. Insgesamt 20 Piloten nahmen diese Session bei sommerlichen Temperaturen unter die Räder. Zunächst einmal wechselten die Führungspositionen immer öfter. Nach den 45 Minuten war dann niemand schneller als der 17-jährige Brite und Rookie Tom Blomqvist von Performance Racing mit einer Zeit von 1:21,657 Minuten und 21 absolvierten Runden. Hinter ihm lagen der Neueinsteiger und Meister des ADAC Formel Masters, der Neuseeländer Richie Stanaway von van Amersfoort Racing und Marco Sörensen (Brandl Racing). In der ATS Formel-3-Trophy war der Russe Mikhail Aleshin (Arttech F24 Mercedes) der schnellste. Für die 20 Piloten wurde es dann am Sonntagmorgen um 9.10 Uhr ernst, denn nun musste die Startaufstellung für das Rennen am Mittag ausgefahren werden. Die Neulinge Tom Blomqvist und Richie Stanaway, die gerade in den ATS Formel-3-Cup eingestiegen waren, hatten sich am Ende dieser Sitzung gegenüber den Konkurrenten durchgesetzt und belegten die erste Startreihe. Hinter diesen beiden wird dann der Däne Marco Sörensen das Rennen aufnehmen. Mikhail Aleshin hatte sich auch heute in Szene setzen können und war Schnellster ATS Trophy Pilot. Jeron Mul (van Amersfoort Racing), Antti Rammo (Stromos Artline) und Luca Iannaccone (rhino`s Leipert Motorsport) werden in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten versetzt, da sie im freien Training am Samstagmorgen eine gelbe Flagge missachtet und zu schnell unterwegs waren. Somit startete Jeron Mul von Startposition elf, Antti Rammo und Luca Iannaccone stehen in der letzten Startreihe. Tom Blomqvist (Performance Racing): "Viel besser hätte es gar nicht anfangen können. Im ersten Test hatten wir noch Probleme, doch wir haben hart gearbeitet und versucht herauszufinden, was wir besser machen können. Im Qualifying war der Wagen richtig gut. Mal sehen, wie das erste Rennen wird - einfach sicherlich nicht. Richie Stanaway (van Amersfoort Racing): "Das Ergebnis ist nicht schlecht. Ich denke, der zweite Platz ist eine gute Ausgangsposition für das Rennen. Jetzt liegt mein Fokus auf dem Start heute Mittag. Marco Sörensen (Brandl Racing): "Wir konnten uns in den vergangenen Tagen stetig steigern. Vor dem ersten Rennwochenende konnte ich nicht viel testen und das war erst mal keine gute Ausgangsposition. Für das Rennen bin ich sehr zuversichtlich. Wir sind nicht nur über eine Runde gut, auch die Rennpace müsste stimmen." Der erste Lauf fand am Sonntagmittag bei herrlichstem Frühlingswetter statt und funktionierte ohne Probleme. Der Pole-Setter konnte seine Position nicht behaupten, denn er wurde direkt von dem Neuseeländer niedergerungen und dieser führte das Feld in die erste Kurve und versuchte auch sich direkt mit einigen Wagenlängen abzusetzen. Wenig später hatte Markus Pommer etwas Schwierigkeiten, denn er schioß quer durch die Wiese und kam danach auf die Strecke wieder zurück. Nach der ersten Runde führte Richie Stanaway mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden vor Tom Blomqvist und Marco Sörensen. Im Verlauf der zweiten Runde hatte Klaus Bachler Probleme bekommen, denn er stand neben der Strecke. Man hatte das Problem, das der Motor plötzlich ausging noch nicht in den Griff bekommen. Zwischenzeitlich war auch Jeron Mul etwas auf Abwegen unterwegs. Zu dieser Zeit lag er auf Rang vierzehn. Überall im Feld wurden harte aber faire Zweikämpfe ausgetragen. Unterdessen hatte sich der Meister der ADAC Formel Masters immer mehr vom Feld abgesetzt. Er hatte nach sechs Runden seinen Vorsprung bereits auf 3,3 Sekunden ausgebaut. Einen harten Kampf trug Hannes van Asseldonk aus, denn er hatte gleich drei Fahrzeuge im Schlepptau. Jeron Mul, der Runden zuvor auf Abwegen unterwegs war, hatte zwei Plätze gut gemacht und attackierte nun Markus Pommer auf Rang elf. In der Trophy Wertung war Mikhail Aleshin auf Platz 16 fahrend der Schnellste und hatte Antti Rammo jetzt vor sich und versuchte diesen niederzuringen. Von alledem bekam der Führende nichts mit, denn er setzte sich Runde um Runde weiter vom Feld ab. Einen Positionswechsel hatte es nach zehn Runden gegeben und zwar war Jeron Mul an Markus Pommer vorbei gegangen und nahm nun Platz elf ein. Bei noch zehn Minuten verbleibender Zeit fuhren die ersten elf Fahrer alle mit einem gewissen Respektabstand hintereinander her. In der Schlußphase konnten dann doch noch einige von ihnen den Abstand zum Vordermann verkleinern. Aber Heranfahren und Überholen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Im hinteren Feld musste sich nach 17 Runden Antti Rammo geschlagen geben, denn er hatte den Attacken von Mikhail Aleshin nichts mehr hinzuzusetzen und musste diesen ziehen lassen. Der Russe konnte sich danach auch direkt Luft verschaffen. Nach 22 Runden wurde Richie Stanaway mit einem Vorsprung von 10,4 Sekunden als Sieger abgewunken, gefolgt von Tom Blomqvist und Marco Sörensen. Trotz seines Ausfalls in der letzten Runde gewann Mikhail Aleshin noch die Trophy Wertung. In der Meisterschaft führt Richie Stanaway mit elf Punkten, gefolgt von Tom Blomqvist mit neun und Marco Sörensen mit sechs Punkten. Richie Stanaway (van Amersfoort Racing): "Das ist ein großartiges Ergebnis. Im Qualifying heute Morgen habe ich noch nicht alles zusammenbekommen. Deswegen habe ich mich exrem auf den Start konzentriert und den auch sehr gut erwischt. Danach kam es mir nur noch darauf an, den Abstand auszubauen und gleichzeitig auf die Reifen zu achten." Tom Blomqvist (Performance Racing): "Mein erstes Formel-3-Rennen verlief ganz okay. Ich hatte am Start mit mehr Grip gerechnet. Doch stattdessen drehten meine Räder durch. Das Auto war nicht einfach zu fahren, um ehrlich zu sein, war es ein hartes Rennen. Wir waren schnell im Qualifying, jetzt müssen wir daran arbeiten, das auch im Rennen zu sein." Marco Sörensen (Brandl Racing): "Ich bin mit dem dritten Rang eigentlich ganz zufrieden. In den ersten drei Runden war ich noch nah an Tom dran, doch dann musste ich darauf achten, die Reifen im Windschatten nicht überzustrapazieren. Mal sehen, was im Qualifying morgen drin ist." Das zweite Qualifying nahmen die Piloten am Ostermontag um 9.40 Uhr in Angriff. Als die Ampel auf grün schaltete, gingen auch alle hinaus auf die Strecke. Nach ungefähr zehn Minuten kehrten sie dann wieder zu ihrem Teams zurück und wechselten die Reifen. Der Niederländer Hannes van Asseldonk verweilte nur kurz in der Box und hatte nun freie Bahn und legte für alle anderen eine Zeit von 1:20,761 Minuten hin. Diese konnte am Ende von niemanden geknackt werden. Somit wird er am Nachmittag von der Pole-Position aus ins Rennen gehen, gefolgt von Richie Stanaway und Marco Sörensen. Tom Blomqvist der Pole-Setter vom gestrigen Lauf musste sich mit Startplatz fünf zufrieden geben. Aus der neunten Startreihe wird Mikhail Aleshin als bester Trophy-Pilot ins Rennen gehen. Hannes van Asseldonk (van Amersfoort Racing): "Das war eine gute Taktik. Wir wussten aus dem gestrigen Zeittraining, dass die Strecke für zehn Minuten fast leer ist. Wir haben dann einen schnellen Reifenwechsel eingelegt. Somit hatte ich keinen Verkehr auf der Strecke." Richie Stanaway (van Amersfoort Racing): "Es hätte besser laufen können. Jetzt stehe ich wieder auf dem gleichen Startplatz wie gestern. Aber das erste Rennen hat gezeigt, dass ich mit einem guten Start gewinnen kann." Marco Sörensen (Brandl Racing): "Ich hatte die schnellste Zeit im ersten und zweiten Sektor. Leider wurde ich dann von einem Konkurrenten blockiert und die Runde war hinüber. Jetzt kommt es auf einen guten Start an, um damit die Möglichkeit zu haben, Positionen zu gewinnen." Ihr zweites Rennen nahmen die Piloten am Ostermontag wiederum bei herrlichem Wetter unter die Räder. Auch der zweite Start funktionierte ohne Probleme. Der Pole-Setter konnte seine Position nicht behaupten, denn er wurde direkt von dem Neuseeländer attackiert und dieser führte das Feld in die erste Kurve hinein und setzte sich direkt ein wenig ab. Mit Problemen war Klaus Bachler gestartet, denn er blieb zunächst einmal stehen und musste danach dem Feld hinterher eilen. Nach der ersten Runde hatte Richie Stanaway sich wieder mit 1,3 Sekunden auf und davon gemacht. Hannes van Asseldonk hatte in der Startphase gleich zwei Plätze verloren. Mikhail Aleshin der schnellste Trophy Pilot befand sich bereits auf Rang dreizehn. Im Verlauf der dritten Runde hatte Tom Blomqvist mit Problemen zu kämpfen, denn er war mit einem abgeknickten Flügel auf Start und Ziel unterwegs und danach ging es dann mit stehenden Räder in der Hotelkurve geradeaus. Zur gleichen Zeit war Jeron Mul auf Abwegen unterwegs. Wenig später musste auch Riccardo Brutschin sein Rennen im Kiesbett nach einenm Verbremser früher beenden als geplant. Tom Blomqvist war unterdessen in die Box gekommen. Von alledem bekam Richie Stanaway an der Spitze nichts mit, denn er hatte seinen Vorsprung bereits auf 2,5 Sekunden ausgebaut. Hinter ihm lagen Marco Sörensen und Rene Binder. In der neunten Runde hatte Patrick Schraanner alle Hände voll zu tun sich Bernd Herndlhofer vom Hals zu halten. Zuvor war er zu weit nach außen gekommen und dies konnte der Österreicher zufort ausnutzen und war dann an ihm dran. Für Tom Blomqvist war in der zehnten Runde im Kiesbett das Rennen schon beendet. Kurz zuvor hatte Bernd Herndlhofer sich Patrick Schranner zurecht gelegt und war an ihm vorbeigegangen und nahm damit Platz fünf ein. Um Rang drei war ein heißer Fight zwischen Rene Binder und Tony Halbig entstanden. In der dreizehnten Runde ausgangs des Shell S konnte Nikolay Martsenko nachdem er auf die Curbs gekommen war, sein Auto nicht mehr auf der Strecke halten und schoß heftigst in die Reifenstapel und kam dann wieder auf die Strecke zurück. Sofort kam das Safety Car heraus, denn er musste wie die fliegen gegangen Teile erst einmal in Ruhe geborgen werden. Nach 16 gefahrenen Runden erfolgte dann der Re-start zu Gunsten von Richie Stanaway ausging. Er setzte sich auch direkt wieder mit einigen Wagenlängen ab. Platz zwei und drei nahmen Marco Sörensen und Rene Binder ein. Mikhail Aleshin, der sich zwischenzeitlich bis auf Rang zehn vorgearbeitet hatte, konnte seine Position behaupten. Wenig später kam es zu einer ganz leichten Berührung zwischen Tony Halbig und Bernd Herndlhofer auf der Start und Zielgeraden. Beide hatten Glück, das sie ihr Rennen noch fortsetzen konnten. Eine Runde vor Schluß hatte Richie Stanaway sich schon wieder mit 3,3 Sekunden auf und davon gemacht. Zur gleichen Zeit hatte Bernd Herndlhofer im Shell S einen Dreher zu verzeichnen. Er konnte das Fahrzeug aber abfangen, hatte aber etliche Plätze verloren. Nach 20 Runden hatte Richie Stanaway einen Doppelsieg eingefahren, gefolgt von Marco Sörensen und Rene Binder. Bernd Herndlhofer beendete das Rennen auf Rang sieben. Als bester Trohpy Pilot überquerte Mikhail Aleshin auf Rang zehn die Ziellinie. In der Meisterschaft führt weiterhin Richie Stanaway mit 22 Zählern vor Marco Sörensen mit vierzehn und Tom Blomqvist mit neun Zählern. Richie Stanaway (van Amerfoort Racing): "Für mich war es wichtig, als Führender aus der ersten Kurve zu kommen und genau das habe ich auch wieder geschafft. Danach ging es erneut nur darum, meinen Vorsprung auszubauen und gleichzeitig die Reifen zu schonen. Mit zwei Siegen war das Wochenende fast perfekt. Jetzt müssen wir nur noch daran arbeiten, im Qualifying ganz vorne zu stehen." Marco Sörensen (Brandl Racing): "Ich bin ganz zufrieden mit diesem Wochenende. Der Start war perfekt und ivh konnte eine Position gewinnen. Später war es zwar ärgerlich, dass beim Restart der zu Überrundende zwischen mir und Richie lag, doch es wäre sowieso sehr schwer geworden, ihn zu überholen." Rene Binder (Jo Zeller Racing): "Mein Start war recht gut und ich kam als Fünfter aus der ersten Runde wieder. Dann haben sich Blomqvist und van Asseldonk verabschiedet, später auch noch Mul. Ich freue mich sehr über den dritten Rang, doch mit unserer Pace war ich noch nicht ganz zufrieden." Aktuelle Fotos vom Rennen findet ihr - schön nach Fahrern sortiert - unter www.motorracepics.de !!! Tabellen:
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